Krebsvorsorge
Risiken früh erkennen & Krebs verhindern
Brust- und Gebärmutterhalskrebs zählen weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen von Frauen. Je früher eine Krebsvorstufe oder ein bereits bestehender Tumor entdeckt wird, desto größer ist die Chance, dass die Krankheit gar nicht erst entsteht oder gut behandelbar ist.
Check-up
ab 20
Natürlich wissen wir, dass es schönere Dinge im Leben gibt als die jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung. Daher versuchen wir Ihnen den Besuch in unserer Praxis so angenehm wie möglich zu machen. Doch wir wissen auch: Die Vorsorgeuntersuchung ist wichtig.
Rund 40 Prozent aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen betreffen Brustdrüsen oder die Geschlechtsorgane.
Bei Gebärmutterhalskrebs beträgt das mittlere Erkrankungsalter 55 Jahre. Das ist deutlich früher als bei anderen Krebserkrankungen. Das höchste Erkrankungsrisiko haben Frauen statistisch zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr.
Oftmals verlaufen Krankheiten über lange Zeit ohne sichtbare Anzeichen. Die Vorsorgeuntersuchung kann daher helfen, Krebs frühzeitig zu entdecken.
Wie läuft die Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt ab?
Jede Untersuchung beginnt mit einem Gespräch. Vorerkrankungen und Beschwerden, Schmerzen oder Veränderungen, die Sie wahrgenommen haben, zählen zu den Dingen, die wir klären sollten.
Für die eigentliche Kontrolluntersuchung nehmen Sie auf dem gynäkologischen Stuhl Platz. Dabei handelt es sich um einen bequemen Liegestuhl. Die Füße ruhen auf zwei Stützen. Keine Sorge, Ihre Privatsphäre ist uns besonders wichtig. Sie haben vorab Gelegenheit, ihre Kleidung ungestört in einer Umkleidekabine so weit abzulegen, dass eine Untersuchung der Geschlechtsorgane möglich ist. Nach Kontrolle der äußeren Körperregion folgt die Beurteilung der Scheide und des Muttermundes. Dabei wird vorsichtig ein Spiegel (Speculum) in die Scheide eingeführt. Dann folgt der sogenannte PAP-Abstrich – eine der wichtigsten Maßnahmen zur Krebsfrüherkennung. Er wird meist mithilfe einer kleinen Bürste durchgeführt (siehe Foto).
Die einzelnen Schritte der Krebsfrüherkennung sowie die zeitlichen Kontrollintervalle im Rahmen des kostenlosen organisierten Screening-Programms variieren.
Brustkrebsvorsorge
Rund 72 000 Frauen in Deutschland erkranken jedes Jahr an Brustkrebs. Damit ist er die mit Abstand häufigste Krebserkrankungen bei Frauen. Zusätzlich wird bei mehr als 6000 Frauen jährlich eine Vorstufe diagnostiziert. Drei von zehn betroffenen Frauen sind bei Diagnose jünger als 55 Jahre alt.
Frauen ab dem 30. Lebensjahr haben im Rahmen der jährlichen Vorsorge Anspruch auf Abtasten der Brustdrüsen und der umgebenden Lymphknoten.
Auf Wunsch kann die Vorsorge um eine Ultraschalluntersuchung der Brust erweitert werden. Besonders junge Frauen und Frauen, die ein sehr dichtes Brustgewebe haben, können davon profitieren.
Nach Überschreitung des 50. Lebensjahrs wird Patientinnen außerdem die Teilnahme am Mammografie-Screening (Röntgenuntersuchung der Brust) empfohlen.
FAQ - Häufig gefragt
In Deutschland bieten die gesetzlichen Krankenkassen ein organisiertes Screening-Programm an. Frauen ab 20 Jahren haben Anspruch auf eine jährliche Untersuchung zur Krebsfrüherkennung mithilfe des zytologischen (PAP-)Abstrichs. Hintergrund der unteren Altersbegrenzung ist, dass Gebärmutterhalskrebs vor dem 20. bis 25. Lebensjahr nur äußerst selten auftritt.
Auch Frauen ab dem 35. Lebensjahr haben Anspruch auf eine jährliche gynäkologische Kontrolluntersuchung. Allerdings soll der PAP-Test laut Änderung der Regelung vom Januar 2020 dann nur noch in einem dreijährigen Rhythmus – kombiniert mit einem Test auf genitale Infektion mit HPV-Viren – durchgeführt werden. HPV-Infektionen sind fast immer Ursache einer späteren Krebserkrankung des Gebärmutterhalses. Natürlich bieten wir Ihnen die Sicherheit eines HPV-Tests, eines PAP-Abstrichs und eines Vaginalultraschalls auch im Rahmen der individuellen Wahlleistungen an.
Frauen ab dem 30. Lebensjahr haben zusätzlich Anspruch auf Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs. Dazu zählt in der gynäkologischen Praxis das Abtasten der Brustdrüsen und der umgebenden Lymphknoten. Im Alter zwischen 50 und 70 können Frauen zusätzlich am Mammografie-Screeningprogramm der Krankenkassen teilnehmen.
Die Krebsvorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt dient dazu, mögliche Krebsvorstufen oder Tumore an Gebärmutter, Scheide, Vulva, Eierstöcken und Brust frühzeitig zu entdecken. Vor allem Gebärmutterhalskrebs ist eine Erkrankung, der mithilfe einer Impfung (HPV-Impfung) und dem sogenannten PAP-Test im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung sehr gut vorgebeugt werden kann. Da sich Krebserkrankungen oftmals symptomlos entwickeln und es zugleich meist mehrere Jahre dauert, bis Zellveränderungen zu bösartigen Tumoren fortschreiten, können regelmäßige gynäkologische Kontrollen sowohl das Neuerkrankungsrisiko als auch das Sterberisiko für Frauen deutlich verringern.
Außerdem erhöht eine möglichst frühe Entdeckung von Krebszellen die Wahrscheinlichkeit, dass eine Heilung bereits mit schonenden Verfahren erreicht werden kann. Neben diesen gesundheitlichen Vorteilen ist die jährliche Vorsorgeuntersuchung in unserer Praxis eine gute Gelegenheit, Fragen oder Sorgen zu Schwangerschaft, Regel, Wechseljahren, Sexualität, Verhütung oder andere Themen loszuwerden. Natürlich bietet der regelmäßige Termin auch Anlass, bestehende Beschwerden zu besprechen.
Sollten Sie jedoch akute Probleme haben oder das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt – zum Beispiel einen ungewöhnlichen Ausfluss oder knotige Veränderungen feststellen – dann raten wir, nicht bis zur nächsten Routineuntersuchung zu warten, sondern direkt einen Termin zur Abklärung zu vereinbaren.
In kurzem Zeitabstand vor einer gynäkologischen Untersuchung vaginalen Sex zu haben, ist nicht schlimm, aber auch nicht ideal. Vor einer Krebsvorsorgeuntersuchung raten wir dazu, zwei Tage vorher auf Sex sowie auf die Anwendung von Vaginalcremes oder Gleitmittel zu verzichten. Alle von außen eingebrachten Substanzen können das Ergebnis des PAP-Tests potenziell beeinflussen. Natürlich verstehen wir, dass nicht alles im Leben planbar ist. Aber: Ein Abstrich, der unter „Idealbedingungen“ durchgeführt wird, erhöht die Sicherheit der Krebsfrüherkennung.
Sollten Sie Angst vor einer gynäkologischen Untersuchung haben, weil Sie fürchten, dass dabei das Hymen (Jungfernhäutchen) reißen könnte, sollten Sie uns vor der Untersuchung ansprechen. Wir erleben es immer wieder, dass diese Vorstellung junge Frauen beunruhigt.
Medizinische und biologische Fakten rund um den Aufbau des Hymens können in vielen Fällen schon Ängste abbauen. Beim Hymen handelt es sich entegegen verbreiteter Vorstellung eher um einen zarten Schleimhautkranz, der die Öffnung der Scheide umrahmt, als um eine Haut, die die Scheide verschließt. Bei rund der Hälfte der Frauen reißt dieser Saum beim ersten Geschlechtsverkehr ein, so dass eine leichte Blutung entsteht. Bei der anderen Hälfte kommt es nicht zu einem Einreißen des Hymens, so dass auch keine Blutung entsteht..
Die Ansicht, dass das Hymen so etwas wie ein „Frischesiegel“ sei, an dem man Jungfrauen erkennt, deckt sich in jedem Fall nicht mit wissenschaftlichen Fakten oder den alltäglichen Beobachtungen in der praktischen Frauenheilkunde. Die Verwendung des Begriffs „Jungfernhäutchen“ ist daher irreführend.
In jedem Fall untersuchen wir Frauen, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatten ebenso wie junge Mädchen stets mit besonderer Vorsicht. Wird das berücksichtigt, ist auch eine Verletzung des Hymens ausgeschlossen.
Wir erleben es immer wieder, dass junge Frauen aufgrund kulturell und religiös geprägter Vorstellungen über die Natur und den Zustand des Hymens Ängste haben und sich Sorgen machen, etwa auch in Zusammenhängen wie Sport, Einführen von Tampons oder Selbstbefriedigung. Gerne nehmen wir uns Zeit, um mit Ihnen über diese Sorgen zu sprechen.
Ein HPV-Test kann Auskunft geben, ob eine Frau mit Humanen Papillomviren (HPV) infiziert ist. HPV ist ein Auslöser von Gebärmutterhalskrebs. Daher gilt der Test als wichtiger Indikator in der Krebsfrüherkennung. Ähnlich wie beim PAP-Abstrich entnimmt der Arzt für den HPV-Test Zellen aus der Gebärmutterschleimhaut, um sie anschließend von einem Labor analysieren zu lassen. Zeigt der Test ein positives Ergebnis, ist dies noch kein Grund zur Besorgnis, doch das Gewebe sollte in der Folge genauer beobachtet und der Test wiederholt werden. Das gilt insbesondere bei einer Infektion mit Hochrisiko-Typen des Virus. Oftmals heilen Infektionen nach einiger Zeit von alleine aus. Geschieht das nicht, besteht erhöhtes Risiko, dass eine Patientin einen bösartigen Tumor oder Vorstufen entwickelt.
Krankenkassen übernehmen im Rahmen des organisierten Screening-Programms zur Krebsfrüherkennung die Kosten für Patientinnen jedoch erst ab einem Alter von 35 Jahren (alle drei Jahre).
Die neue Frauenarztpraxis im Bonner Westen mit den Schwerpunkten Krebsvorsorge, Dysplasiesprechstunde und Schwangerenbetreuung.
Öffnungszeiten
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Montag: 8 - 13 | 14 - 18 Uhr
Dienstag & Mittwoch: 8 - 14 Uhr -
Donnerstag: 8 - 13 | 14 - 18 Uhr
Freitag: 8 - 12.30 Uhr
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